Wer hat sich nicht schon einmal im Spiegel angesehen und mit seinem äußeren Erscheinungsbild gehadert, gar Gedanken wie „Ich bin nicht schön, schlank oder muskulös genug“ gehabt? Doch sind derartige Selbstzweifel gerechtfertigt, die Ansprüche realistisch? Und was ist überhaupt „genug“? Wem will ich eigentlich genügen, wenn ich vor dem Spiegel stehe und mich betrachte? Derartige Fragen gewinnen heutzutage stetig an Bedeutung, da sie auf ein gravierendes Problem hindeuten. Denn: Die menschliche Psyche betreffende Probleme wie Depressionen (und damit verbundene Suizide) nehmen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit Jahren signifikant zu. Es drängt sich also die Frage auf, welche Faktoren diese Entwicklung vorantreiben. Neben den wachsenden Anforderungen in der Schule und im Beruf und dem damit einhergehenden Stress gibt es vor allem einen Verdächtigen, der immer wieder in den Fokus rückt: die sozialen Medien.
Schöne neue Social-Media-Welt
Dafür, dass die Nutzung von sozialen Medien wie Instagram, TikTok und Co. sowohl auf körperlicher als auch mentaler Ebene ihre negativen Spuren hinterlässt, gibt es vielfältige Gründe. Selbstverständlich hat alleine schon die zeitliche Komponente einen maßgeblichen Einfluss darauf, dass der Gesundheit Zuträgliches wie Sport, eine gesunde Ernährung, Achtsamkeitspraktiken, Aufenthalte an der frischen Luft, soziale Interaktionen in der realen Welt und ausreichend Schlaf vernachlässigt werden und deren Anteil an der Alltagsgestaltung sinkt. Doch es bleibt nicht nur bei den indirekten Folgen, sondern auch die Nutzung der Medien als solche wirkt sich nachteilig auf die psychische Gesundheit der Konsumenten aus. Vor allem weibliche Nutzerinnen leiden unter der extrem oberflächlichen, auf das menschliche Äußere beschränkten Social-Media-Welt, wie beispielsweise eine Studie des University College London aufzeigt. Demnach stehen vor allem Selbstwertprobleme und Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen im Fokus.
Der Grund dafür sollte jedem klar sein, der selbst schon mal Einblicke in das Online-Universum entsprechender Plattformen hatte: Urlaubsfotos, Lebensfreude, Sorglosigkeit und vor allem attraktive, bildhübsche, sportliche und makellose Menschen, soweit die Finger scrollen können. Der Schein trügt zwar, da selbstverständlicherweise tendenziell die schönsten Momente, die am besten gelungenen Selfies, die Bilder aus dem Traumurlaub und nicht die aus dem tristen Alltag hochgeladen werden und wohl auch überdurchschnittlich „gut aussehende“ Menschen — was generell sehr subjektiv ist — eher ihr Aussehen in den Fokus stellen als andere. Zudem bietet bspw. Instagram eine geeignete Plattform für die Selbstvermarktung über den Faktor „Aussehen“ und wird daher häufig zu eben jenem, letztlich geschäftlich motivierten Zweck benutzt. Nicht unterschätzen sollte man auch den Anteil an mehr oder minder stark bearbeiteten Fotos. Instagram ist demnach also eine Scheinwelt und repräsentiert ganz und gar nicht die Realität. Doch dieser Fakt kann nicht verhindern, dass sich Abertausende, wenn nicht gar Millionen junger Menschen zu teils gravierenden Selbstzweifeln veranlasst sehen. Je mehr ich meinen Fokus auf das Aussehen meiner Mitmenschen ausrichte, was die sozialen Medien heutzutage forcieren, desto mehr Aufmerksamkeit richte ich auch auf mein eigenes Aussehen und desto mehr Wichtigkeit messe ich dem ganzen bei. Dem gesprochenen geschweige denn geschriebenen Wort wird auf Instagram nunmal eine lediglich untergeordnete Rolle zuteil. Und da man im Kontrast dazu selbst die gesamte Bandbreite des Lebens inklusive unbequemer Gefühlslagen und ganz ohne beschönigende Filter erlebt, entsteht zwangsläufig eine Diskrepanz zwischen dem Ist-Zustand des eigenen Lebens und dem vermeintlichen Idealzustand, welcher durch die sozialen Medien kommuniziert wird.
Kein Raum für Selbstliebe
Am ehesten manifestiert sich diese Diskrepanz auf der Ebene der Äußerlichkeiten. In der Folge führt das bei vielen Menschen zu Respektlosigkeit gegenüber dem eigenen Körper oder gar Selbsthass und somit zu toxischen Gewohnheiten wie negativen Gedankenmustern, zwanghaften Handlungen oder Essstörungen. Vor allem Mädchen und Frauen leiden darunter, da sie im Vergleich zum männlichen Geschlecht sozialen Interaktionen und damit einhergehend dem, was sie über andere und andere über sie denken, von Natur aus tendenziell einen höheren Wert beizumessen scheinen. Den wahrgenommenen Unzulänglichkeiten wird häufig mit einer weiteren Fokussierung auf das eigene Aussehen begegnet, indem beispielsweise „Optimierungen“ mithilfe von Botox und anderen kosmetischen und chirurgischen Behandlungen vorgenommen werden. Auch hinter dem regelmäßigen Gang ins Fitnessstudio steckt dann keine gesunde Motivation mehr, sondern ein extrinsisch induzierter Stressfaktor, der mit der andauernden Messung des Körpergewichtes oder stundenlangem Posing vor dem Spiegel „abgerundet“ wird. Wenn all dies fortgeführt und kein Ausweg gefunden wird, dann manifestiert sich nicht nur eine persönliche Abwärtsspirale, sondern ebenso wird auf der übergeordneten Ebene der Druck auf die Mitmenschen erhöht, es einem selbst gleichzutun. Vor allem kosmetische und chirurgische, also künstliche Eingriffe verfestigen dabei ein durch die sozialen Medien propagiertes Schönheitsideal, welches auf natürlichem Wege zunehmend unerreichbarer wird und somit für noch mehr Frust und Depressionen sorgt bzw. (junge) Frauen dazu bewegt, ihren Körper durch eben jene Eingriffe künstlich umzugestalten. Ob das eine wünschenswerte und — körperlich wie auch psychisch, individuell wie auch kollektiv — gesunde Entwicklung ist, darf stark bezweifelt werden.
Was nun?
Ist es auch noch so wichtig zu erkennen, dass ein Missstand existiert, und zu verstehen, was die dahinterliegenden Dynamiken sind, so stellt sich am Ende natürlich die wichtige Frage: Welchen Ausweg gibt es? Primär gilt es anzustreben, sich als gesamtes Wesen zu betrachten und sich nicht ausschließlich mit seinem Körper zu identifizieren. Du bist nicht dein Körper, zumindest nicht nur. Wenn ein Mensch ablebt, dann erkennen wir: Wir vermissen mehr als nur den Körper; es gibt da noch etwas anderes. Schließlich pflegen wir zu sagen, es ist „unser Körper“. Doch wen meinen wir damit, wem sprechen wir diesen Besitz des Körpers zu? Den Körper als Vehikel anzusehen, als eine Art Tempel für die Seele, das ist die große Kunst. Und ein Tempel als Herberge für so etwas Wertvolles sollte dementsprechend behandelt, aber nicht mit seinem Inhalt gleichgesetzt werden! Auch moderne wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen immer wieder: Körperliche Gesundheit wirkt sich auf das geistige Wohlbefinden aus und andersherum — es besteht demnach eine unzertrennliche Wechselbeziehung. Lassen wir uns physisch gehen, so werden früher oder später mentale und seelische Leiden folgen — und andersherum. Deshalb ist es von unschätzbarem Wert, stetig etwas für unser körperliches und mentales Wohlbefinden zu tun. Der offensichtliche Schritt Nummer eins sollte nach den vorangegangenen Ausführungen also sein, den Konsum von Instagram und Co. auf das Nötigste zu beschränken und wann immer es geht, im Hier und Jetzt, also der realen Welt, zu leben. Verurteile dich nicht für deine Online-Zeit, aber halte ein gesundes Maß ein, mit dem du dich gut fühlst!
Hinterfrage gerne auch deine Glaubenssätze und Handlungsweisen: Was hast du davon, dich unaufhörlich mit dem Aussehen anderer zu konfrontieren und zu vergleichen? Vielleicht wirst du erkennen, dass es dich einfach nur Kraft kostet, ohne dich jedoch voranzubringen. Welche Werte und Charaktereigenschaften erachtest du als wünschenswert und vorbildlich? Was macht das Gute im Menschen aus? Bist du neidisch auf eine Social-Media-Persönlichkeit, die deiner Meinung nach zwar überaus attraktiv ist, jedoch grundsätzlich einen Lebensstil führt, den du alles andere als vorbildlich findest? Welchen Wert misst du beispielsweise Bildung und Moral bei? Sollten diese Aspekte nicht gar ausschlaggebend sein, ob du einen Menschen gerne deine Freundin oder deinen Partner nennen kannst? Gib dir Mühe, auf diese Fragen Antworten zu finden und den Fokus zunehmend auf innere Werte und Fähigkeiten statt Oberflächlichkeiten zu legen. Aussehen zieht zwar an, aber der Charakter hält fest und macht einen Menschen menschlich. Am Ende schätzen und lieben dich deine Mitmenschen keineswegs für dein Aussehen, sondern für deine Persönlichkeit, dein Engagement, deine Werte, deinen Vorbildcharakter und so weiter.
Darüber hinaus gilt es, die Gesundheit wertzuschätzen, und zwar sowohl die körperliche als auch die geistige. Du hast nichts davon, wenn du zwar schön anzusehen bist, aber körperliche Beschwerden oder Selbstzweifel dich beeinträchtigen und dein Potenzial hemmen. Ein gesunder und fitter Körper wird meist gleichsam als schöner wahrgenommen, du hast also keinen Grund, dich gehen zu lassen. Gemeint sind vielmehr unveränderliche äußere Merkmale, die dich nicht aufhalten sollten. Nimm dir also unbedingt Zeit für gesunde Rituale; dazu gehört von Yoga über Meditation und Breathwork bis hin zu Persönlichkeitsentwicklung alles mit dazu, was deinem Wohlbefinden zuträglich ist, deine Aufmerksamkeit in dein Inneres und den gegenwärtigen Moment führt, Blockaden auflöst und dich nachhaltig dazu befähigt, dein volles Potenzial auszuschöpfen. Wir bei curaya möchten dich leidenschaftlich dabei unterstützen und begleiten, weil wir davon überzeugt sind, dass du alles, was du für ein erfülltes und sinnstiftendes Leben frei von unangemessenen Selbstzweifeln bereits in dir trägst. Geh also gerne in dich und probiere aus der Vielzahl unserer Angebote all das aus, wovon du denkst, dass es dir dabei hilft, deinen Blick nach innen zu richten und zu erkennen, dass du so viel mehr bist, als dein äußeres Erscheinungsbild. Und denk dran: Nicht zuletzt strahlst du auch eine ganz andere Schönheit aus, wenn du körperlich sowie geistig gesund und ausgeglichen bist.