Leg deinen Glauben ab und erkenne, was wahr ist
Im ersten Teil dieser Blogserie lernten wir, dass es bei Heilung aufgrund der Wortherkunft um Ganzheit bzw. um die Integration auseinander gebrochener oder verloren gegangener Teile in ein vollständiges Gesamtbild geht. Zudem wurde dargelegt, dass diese menschliche Vollständigkeit häufig durch Kindheits-Traumata gestört wird, und sich daraus negative, destruktive Glaubenssätze formen, die in uns verankert wurden und uns im Erwachsenenalter allzu oft im Wege stehen.
Die Erfahrungen aus der Kindheit und der Umgang der Eltern mit einem selbst und mit Situationen prägen also das Verständnis des Kindes und seine Annahmen über die Realität — diese können jedoch auch falsch sein. Es gibt leider so viele Beispiele für derart unwahre Glaubenssätze, deren Ursprung darin liegt, was wir als Kind gesagt, vermittelt und vorgelebt bekommen haben: dass wir unseren Wert beweisen müssen, dass Männlichkeit Gefühllosigkeit oder Gewalttätigkeit bedeutet, dass Weiblichkeit Unterwürfigkeit oder die Reduktion auf Aussehen bedeutet, dass zwischenmenschliche Beziehungen in Verlassenwerden und Schmerz münden, dass Lug und Betrug in Ordnung sind, dass die Natur und das Leben uns feindlich gesinnt sind, und, und, und... All dies sind Glaubenssätze, die viele Erwachsene mit sich umhertragen und nichts mit der Wahrheit zu tun haben, und sie sind zuallermeist auf die Kindheit zurückführen. Daher gilt es wie so oft, den Glauben abzulegen und durch Selbsterkenntnis zur Wissensstufe aufzusteigen, also die tatsächliche Wahrheit zu (er)kennen. Denn wenn man auf Basis von Unwahrheiten — und dem liegen zumeist nichts anderes als falsche Glaubenssätze zugrunde — handelt, so steht man seinem eigenen Wohlbefinden und Bewusstseinswachstum diametral entgegen. Beginne bei und mit dir selbst, indem du dir gegenüber ehrlich bist und kein falsches Spiegelbild aufrechtzuerhalten versuchst.
Spannend ist zudem, dass wir bei der Betrachtung verschiedener Probleme und Heilungsansätze immer wieder zum Thema ‚Selbstwert‘ zurückkommen: Der Glaube, dass man nichts oder weniger wert sei als andere, ist ein gewaltiges Hindernis auf dem Pfad der Potenzialentfaltung. „Was kann ich denn schließlich der Welt überhaupt darbieten? Ich bin ja eh zu nichts Bedeutsamem fähig...“ Daher gilt es zu erkennen, dass mein Wert nicht abhängig ist von der Meinung anderer Leute und somit ein Stück mehr Unabhängigkeit zu erlangen. Also gilt, wie bereits an anderen Stellen thematisiert (siehe dazu unseren Blogbeitrag zum Thema "Tantra - Entfache dein Feuer“): Erkenne dich selbst! Aus diesem Grund ist die Schattenarbeit, also das In-Kontakt-Treten-und-Kommunizieren mit dem verletzten kindlichen Ich und das kritische Hinterfragen der eigenen Glaubenssätze die Basis der Selbstarbeit und Heilung.
Im Teil 3 dieser Blogserie ‚Das innere Kind‘ fassen wir nochmal zusammen und runden das Gesamtbild ab.