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Prokrastination — „Ich mach’ das morgen…“

«Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.»

—  Deutsches Sprichwort (ausgelutscht, aber wahr…)

Wenn es eine Sache gibt, die wirklich jeder aus eigener Erfahrung kennt, dann ist es wohl das Aufschieben von Aufgaben. Der lateinische Fachbegriff hierfür lautet Prokrastination, was so viel wie ‚Vertagung‘ bedeutet. Im deutschen Sprachraum ist auch das umgangssprachliche Wort ‚Aufschieberitis‘ geläufig. Prokrastination tritt vor allem dann auf, wenn eine hohe Abneigung gegen eine bevorstehende Aufgabe wahrgenommen wird, z.B. weil die Aufgabe sehr komplex oder undefiniert bzw. das Zeitfenster für die Erledigung langfristig oder schwammig ist. Auch Perfektionismus und Versagensängste können zu Prokrastination führen. Eine Umgebung, welche zahlreiche Ablenkungen bereithält, ist einer der entscheidendsten Faktoren für die Verstärkung von aufschiebendem Verhalten. Am häufigsten von Prokrastination betroffen sind Menschen, die eine hohe Eigenverantwortung und Flexibilität in ihrem Job oder Lernbereich haben, also z.B. Schüler, Studenten, Freiberufler oder Selbstständige. Wer an Projekten arbeitet oder für eine Prüfung lernen soll, dafür jedoch recht viel Zeit zur Verfügung hat, neigt eher dazu, die für die Erledigung notwendigen Schritte solange aufzuschieben oder nur unzureichend zu bearbeiten, bis Zeitdruck ins Spiel kommt. Viele dürften sich an diesem Punkt an ihre Schul- oder Studienzeit erinnert fühlen. Zumeist sorgt ein Gefühl von Überforderung und anschließender Resignation dafür, dass das Bearbeiten einer Aufgabe kurzfristig verworfen und stattdessen einer leichteren, sofort verfügbaren, spaßigeren und mit einer unmittelbaren Belohnung verbundenen Tätigkeit nachgegangen wird. Zudem spielt ein hoher Grad von Abstraktheit eine Rolle bei der Prokrastination: Wenn die Aufgabe entweder aufgrund der großen Komplexität oder aber des langen Zeithorizontes als wenig greifbar empfunden wird, so fällt die Bearbeitung deutlich schwerer. Dass ein derartiges Verhalten sehr weit verbreitet und auf Dauer nicht nur nervig und belastend ist, sondern gar ernsthafte Probleme in Bezug auf Job und Gesundheit verursachen kann, dürfte einleuchten. Daher möchten wir dir im Folgenden einige Tipps an die Hand geben, mithilfe derer du deiner Aufschieberitis einen Strich durch die Rechnung machen und künftig stressfrei und erfolgreich Aufgaben bearbeiten und deine Wünsche und Ziele viel eher realisieren kannst.

How to get the job done…

Prokrastination ist letztlich vor allem ein Mangel an Selbstkontrolle. Das ist durchaus sehr frustrierend und nagt auf Dauer am Selbstwertgefühl — ob bewusst oder unterbewusst. Aber lass den Kopf nicht hängen: Wir unterschätzen, wie viele Variablen unsere Willenskraft, Disziplin und Motivation beeinflussen können; und es gibt Wege, die dich wieder auf den Erfolgspfad führen können. Um den Lern- und Arbeitserfolg wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, ist es mehr als legitim, zu bewährten Hilfsmitteln zu greifen, falls du spürst, dass dich etwas blockiert. Nachfolgend lernst du zwei besonders erfolgreiche Methoden kennen, die dich dabei unterstützen, die mangelnde Disziplin mit definierten Rahmenbedingungen zu ersetzen und deine Fähigkeit zur Selbstkontrolle schrittweise wiederherzustellen.

Eat that Frog!

Der Autor Brian Tracy hat in seinem gleichnamigen Buch eine Methode dargelegt, die besagt, dass man die umfangreichste und unattraktivste Aufgabe des Tages als erstes erledigen — den dicken, ekeligen ‚Frosch‘ zuerst essen — sollte. Wir müssen uns vor Augen halten, dass Disziplin und Willenskraft ebenso wie bspw. die physische Leistungsfähigkeit begrenzte Ressourcen sind, die mit zunehmender Dauer der Beanspruchung aufgebraucht werden. Daher ist es laut Tracy sinnig, diejenige Aufgabe zuerst zu erledigen, die am meisten Willenskraft, Fokus usw. erfordert. Die „kleineren“ Aufgaben lassen sich anschließend eher erledigen, als wenn man das Ganze andersherum handhaben würde. Zudem kompensiert die durch den bereits frühzeitig verzeichneten Tageserfolg aktivierte Motivation das Weniger an Willenskraft und Disziplin — also eine wahrlich intelligente Methode, deine Aufgaben zu priorisieren. Probier es unbedingt selbst aus!

Pomodoro-Technik

Nein, hierbei handelt es sich nicht um eine typisch italienische Zubereitungsweise für Tomaten, sondern um ein sehr ausgeklügeltes Zeitmanagement zur erfolgreichen Aufrechterhaltung deiner Disziplin und Motivation. Der Italiener Francesco Cirillo entwickelte diese Technik und benannte sie nach seiner tomatenförmigen Küchenuhr. Es funktioniert wie folgt: Nimm dir eine Aufgabe vor und formuliere sie schriftlich. Stelle dann deine Uhr auf 25 Minuten und arbeite in dieser Zeit fokussiert und ohne Ablenkung oder Unterbrechung an der Aufgabe. Mache einen Haken auf einem Blatt Papier und lege dann eine 5-minütige Pause ein. Dann wiederholst du die Schritte; nach vier Zyklen legst du eine längere Pause ein (ca. 15-30 Minuten). Die Technik funktioniert besonders gut zum Lernen, vor allem wenn es sich um komplizierte und demotivierende Themen handelt. Achtung: Die Pomodoro-Technik ist nicht geeignet für sog. Wissensarbeit, also Tätigkeiten, bei denen ‚Deep Work‘ und ein Arbeitsflow wichtig sind, z.B. beim Schreiben von Texten oder anderen Tätigkeiten, die deine ungeteilte Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum bzw. eine gewisse Einarbeitungszeit erfordern. Man benötigt in etwa 30 Minuten, um sich in einen Flow einzuarbeiten, weshalb die Technik für derartige Tätigkeiten ungeeignet ist!

Lerne mehr über Produktivität

Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Ansätze und Methoden, die dir auf deinem Weg zu mehr Produktivität behilflich sein können. Daher laden wir dich herzlich zu einem virtuellen Lunch mit unserem curaya-Experten und Mentalcoach Patrick Thiele ein. Patrick wird dir innerhalb von 30 Minuten weitere geniale und sofort anwendbare Tipps an die Hand geben, um deine Prokrastination in Produktivität umwandeln und dein volles Potenzial ausschöpfen zu können. Bist du interessiert? Dann einfach hier kostenfrei anmelden. Wir freuen uns auf dich!

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