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Mit deiner Angst umgehen

So kannst du besser mit deiner Angst umgehen

Für viele Menschen ist die aktuelle Zeit besonders herausfordernd. Vielleicht hast auch du mit Ängsten und Sorgen zu kämpfen. Wie du besser mit negativen Gefühlen umgehen kannst und wobei es sich bei Angst eigentlich handelt, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Zuerst einmal solltest du wissen, dass Angst etwas ganz Natürliches ist. Hast du Angst, wird nämlich dein Steinzeit-Gehirn aktiviert. Dieses unterscheidet zwischen zwei möglichen Reaktionen: Angriff oder Flucht. In früheren Epochen war das sogar überlebenswichtig. Stell dir zum Beispiel mal einen Neandertaler vor, der plötzlich einem Säbelzahltiger gegenüber steht. Innerhalb von Sekunden musste dieser entscheiden, welche Wahl die bessere für ihn ist. Ohne zu Zögern hätte dein Vorfahr entweder die Flucht ergriffen oder sich dem Angreifer gestellt.

Was passiert in deinem Körper?

Die Kampf-oder-Flucht-Reaktion des Frühzeitmenschen spürt dein Körper auch heute noch. Zwar stehst du in der Regel keinem wilden Tier mehr gegenüber. Doch Unsicherheiten im Leben oder bedrohliche Situation lösen in unserem Gehirn die gleichen Vorgänge aus wie damals – von der Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin, Cortisol und Dopamin bis hin zu den typischen Körperreaktionen wie Schweißausbrüchen, Herzrasen und einer schnelleren Atmung.

Dauerhaft kann dieser Zustand sehr ungesund sein. Er führt  zu Appetitlosigkeit, innerer Unruhe, Schlafstörungen oder sexueller Unlust. Sogar dein Immunsystem und deine Verdauung können durch einen permanenten Stresszustand unterdrückt werden.

Akzeptieren lernen

Doch wie kommst du raus aus dem Angstmodus? Zunächst einmal ist es wichtig, die Angst zu akzeptieren. Mit dem Wissen, dass es sich dabei um eine ganz normale körperliche Reaktion handelt, kannst du lernen, mit ihr umzugehen. Es ist auch hilfreich zu wissen, dass deine Sorgen heute oft auf Erfahrungen aus deiner Vergangenheit oder auf deinen Gedanken über die Zukunft basieren. War in deinem Elternhaus beispielsweise Geldmangel ein ständiges Thema, werden dich Geldsorgen vermutlich auch als Erwachsener beschäftigen.

Auf der anderen Seite machen wir uns alle auch häufig Sorgen über Dinge, die irgendwann einmal eintreten könnten. Diese Ängste finden zwar nur in unserem kleinen, persönlichen Kopfkino statt, fühlen sich deswegen aber nicht weniger bedrohlich an. Werde dir deswegen bewusst, dass du dir im hier und jetzt eigentlich keine Gedanken über solche Zukunftsszenarien machen musst. Denn niemand kann wissen, ob das befürchtete Ereignis auch tatsächlich eintreten wird. Und falls doch, kannst du dann immer noch eine Lösung suchen.

Der Mönch Gaur Gopal Prabhu sagte einmal auf seine eigene humorvolle und doch aussagekräftige Weise, warum wir uns keine Sorgen machen und uns Herausforderungen stattdessen stellen sollten.: „Hast du ein Problem in deinem Leben? Nein? Warum sorgst du dich dann? Hast du ein Problem in deinem Leben und kannst etwas dagegen tun? Warum sorgst du dich dann? Hast du ein Problem in deinem Leben und kannst es nicht lösen? Warum sorgst du dich dann?“ Ich finde seine Aussage irgendwie beruhigend. Eigentlich muss man sich nämlich um vieles keine Sorgen machen, was uns so tagtäglich beschäftigt.

Das ist natürlich alles nur Theorie und wenn du gerade mitten in der Angstspirale steckst, möglicherweise auch wenig hilfreich für dich. Deswegen stelle ich dir im Folgenden ein paar weitere Möglichkeiten vor, wie du mit deiner Angst umgehen kannst.

9 Tipps, wie du besser mit Angst umgehen kannst

  1. Umgib dich mit Menschen, die dir gut tun und deine Ängste nicht noch weiter verstärken, denn ein positives Umfeld ist sehr wichtig, damit man sich gedanklich nicht noch weiter in seinen Sorgen verstrickt.
  2. Bleibe nicht allein mit deinen Sorgen, denn Alleinsein macht Menschen für Angst noch empfänglicher. Teile deine Gedanken und Gefühle stattdessen mit anderen.
  3. Konzentriere dich auf dich selbst. Das eigene Leben weiterzuleben, selbst wenn auf der Welt unschöne Dinge passieren, hat nichts mit Ignoranz zu tun. Ganz im Gegenteil, es ist gesund, einen gewissen Abstand zu schlimmen Ereignissen zu haben. Auch hier gilt: kannst du etwas an der Situation ändern? Nein, dann versuche sie so zu akzeptieren, wie sie ist.
  4. Befasse dich nicht ständig mit negativen Nachrichten. Ein Tipp: Einmal morgens und einmal abends kannst du dich mit aktuellen News beschäftigen. Dazwischen versuche abzuschalten und dich mehr auf dich selbst zu konzentrieren. So sammelst du Kraft und tankst auf.
  5. Verlagere deinen Fokus weg von deinen inneren Gedanken und Gefühlen hin zu dem, was gerade um dich herum passiert. Denn wenn du dich nur auf deine Angst konzentrierst, gerätst du in einen Strudel, der dich davon weglenkt, was gerade gegenwärtig ist. Das kannst du zum Beispiel üben, indem du dich für sieben Minuten ans Fenster stellst und draußen aufmerksam die Umgebung betrachtest.
  6. Werde dir bewusst, dass jeder eine andere Wahrnehmung hat. Höre dir Sichtweisen von anderen an und versuche deine Interpretation der Dinge gegebenenfalls zu verändern.
  7. Hast du niemanden, mit dem du über deine Ängste und Sorgen sprechen kannst, schreibe deine Gedanken auf. Versuche die Situation zu akzeptieren: es ist, wie es ist und meine Sorge hilft weder mir noch anderen weiter.
  8. Rufe dir ins Gedächtnis, dass du in deinem Leben schon schlimmere Situationen gemeistert hast. Sprich dir Mut zu und versuche Vertrauen zu haben, dass am Ende alles gut gehen wird.
  9. Lockere dich durch Atemübungen und progressive Muskelentspannung auf. Auch Meditation kann dir dabei helfen, deine innere Balance zu finden. Auch in unserer aktuellen curaya experience, lernst du hilfreiche Tools, die dir helfen können zu entspannen und diesen Zustand in Akutsituationen intuitiv abzurufen.

Keine Sorge, du bist nicht allein. Wir alle werden hin und wieder von Sorgen geplagt. Wichtig ist, dass die negativen Gefühle nicht überhand nehmen. Ich hoffe, unsere Tipps können dir dabei helfen, etwas entspannter durchs Leben zu gehen.

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