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Das Selbstwertgefühl — Fragen und Antworten

«Du selbst verdienst deine Liebe und Zuneigung genauso sehr wie jeder andere im ganzen Universum.»

Gefühle sind subjektive Empfindungen, die auf der (oft unterbewussten) Beurteilung bestimmter Geschehnisse basieren. Menschen fühlen sehr häufig sehr unterschiedlich in Bezug auf das gleiche Erlebnis oder den selben Sachverhalt. Aber warum ist das eigentlich so? Heruntergebrochen lässt sich darauf wie folgt antworten: Wir sehen die Welt so, wie wir sind, also durch unsere ganz eigene Brille. Diese Sicht wird von allem beeinflusst, was wir jemals erlebt haben und auf dieser Basis glauben. Unsere Glaubenssätze spielen hier also eine entscheidende Rolle. Und die prägendste Phase für die Formung unserer Glaubenssätze ist unsere Kindheit. Diese gilt es auch zu betrachten, wenn wir uns die Frage nach dem Selbstwert stellen. Warum fühlen sich viele Menschen mehr oder minder wertlos, während andere sich einen Wert zusprechen und dieses Gefühl stolz ausleben können? Im Folgenden soll dieser Frage nachgegangen und zudem beantwortet werden, wie man das Selbstwertgefühl stärken kann. Dies ist insofern wichtig, da das Gefühl, etwas wert zu sein, eine unabdingbare Handlungsmotivation darstellt für konstruktive, schöpferische Taten, die darauf abzielen, diese Welt zum Positiven zu beeinflussen.

Spurensuche in der Kindheit

Wie bereits angedeutet, gilt es sich primär in der Kindheit auf Spurensuche zu begeben, falls du Probleme mit deinem Selbstwertgefühl hast. Kinder sind sehr formbare und wissbegierige Wesen, die überaus empfänglich sind für von außen kommende Reize. Dies bildet die Grundlage für all die Fähigkeiten, die es zu erlernen, und all das Wissen, was es sich anzueignen gilt, um voll auszureifen und später die Herausforderungen und Widrigkeiten des Lebens eigenständig meistern zu können. Nun sind Menschen auch fühlende Wesen mit einer besonders sensiblen und komplexen Emotionalität und einem großen Bedürfnis nach Zuneigung, Liebe und Gemeinschaft. Das heranwachsende Kind braucht diese liebevolle Zuneigung um jeden Preis, um seine emotionalen Fähigkeiten differenziert herausbilden zu können, damit es als soziales Wesen im weiteren Verlauf des Lebens zurechtkommen kann. Die dem Kind entgegengebrachte Liebe vermittelt ihm nicht zuletzt ein Gefühl der Wertigkeit, welches grundlegend ist für Selbstvertrauen und für die Motivation, konstant an der Verbesserung der eigenen Situation und der der Gemeinschaft zu arbeiten. Denn nur wer sich einen Wert zuschreibt, ist bestrebt, sich Gutes zu tun und Schaden abzuwenden. Diese Zuneigung muss dem Kind bedingungslos entgegengebracht werden, da es zum einen noch zu jung ist, um sich nach den Bedürfnissen der es umgebenden Erwachsenen zu richten, und zweitens, da eine an Bedingungen geknüpfte Liebe — z.B. wenn das Kind nur Zuwendung erhält, wenn es still ist — das Kind zu einem Menschen heranzieht, der seinen Wert nur in der Erfüllung der Bedürfnisse anderer sieht. Somit kann sich kein eigenständiger, intrinsischer Wert in der Eigenwahrnehmung entfalten, und die eigene Wertigkeit wird gegenüber derjenigen der Mitmenschen zurückgestellt. Ein bedeutender Teil der Eltern schafft es leider nicht oder nur unzureichend, diese verantwortungsvolle Aufgabe adäquat zu erfüllen, weshalb zahlreiche Menschen mit einem mangelnden Selbstwertgefühl zu kämpfen haben.

Ausweg: Verantwortung übernehmen

Wichtig zu erwähnen: Dies soll kein Rundumschlag gegen Eltern darstellen! Es handelt sich vor allem auch um ein transgenerationales Problem: Viele kleinere Unzulänglichkeiten wurden stetig weitergegeben, haben sich angestaut und somit den Schaden anwachsen lassen, wenn nicht gegenangearbeitet wurde. Doch es lässt sich stets ein Schlussstrich ziehen und der Trend umkehren, indem du Verantwortung übernimmst, Schattenarbeit betreibst und es bei deinen eigenen Kindern „besser“ machst bzw. dein Wissen anderweitig Menschen zugutekommen lässt. Es ist auch nicht hilfreich, sich als Opfer darzustellen und so durchs Leben zu schreiten. Wenn deine Analyse Problemfelder in der Kindheit erkannt hat, dann gilt es dies als gegeben hinzunehmen und von diesem Punkt aus weiterzuarbeiten, sprich selbst das Ruder in die Hand zu nehmen. Dies bedeutet, dass du dich nun darum bemühst, dein Selbstwertgefühl zu verbessern, insofern du einen Mangel festgestellt hast. Bspw. kannst du damit beginnen, deinen Eltern gegenüber das hawaiianische Vergebungsritual namens Ho’oponopono zu praktizieren — sicherlich ein erster Schritt in die richtige Richtung, da es verhärtete Gefühle der Wut oder Ablehnung lindern kann.

Zudem empfiehlt es sich, Quellen ausfindig zu machen, die fortwährend dein Selbstwertgefühl attackieren bzw. das Potenzial dazu haben, sich negativ darauf auszuwirken. Das Stichwort Nummer eins lautet hier mit Sicherheit: Soziale Medien. Instagram, TikTok und Co. vermitteln häufig ein verzerrtes oder gar falsches Bild der Realität und animieren dich, deinen Fokus auf dein Äußeres zu legen. Hierzu solltest du unbedingt unseren Blogtext zum Thema „Soziale Medien und Selbstliebe“ lesen! Hinterfrage also deinen Konsum dieser Angebote und wende dich lieber vermehrt Tätigkeiten zu, die dein ganzheitliches Wohlbefinden verbessern, also deiner körperlichen, mentalen und seelischen Gesundheit zuträglich sind.

Konflikte in deiner Partnerschaft

Wenn du deinen Selbstwert hinterfragst und es dir dadurch an Selbstsicherheit mangelt, ergibt sich wohl auch in deiner Partnerschaft einiges an Konfliktpotenzial. Dies ist ein Bereich, der viel Aufmerksamkeit verdient, weil er für die meisten Menschen einen bedeutenden Part in ihrem Leben spielt und Konflikte hier besonders aufreibend sind. Wie eingangs gesagt: Du siehst die Welt so, wie du bist bzw. wie du dich selbst siehst und wahrnimmst. Das gilt auch für Handlungen und Äußerungen anderer Menschen — inkl. deines Partners. Falls du also als Kind das Gefühl vermittelt bekommen hast, dass dein intrinsischer Wert als Mensch nicht selbstverständlich ist, so kann es durchaus vorkommen, dass du das, was dein Partner sagt oder tut, vor diesem Hintergrund interpretierst. Bspw. Fällt dir auf, dass sich dein Partner seit einigen Tagen vermehrt zurückzieht und Zeit alleine verbringt. Da du generell dazu neigst, deinen Selbstwert schnell in Frage zu stellen, beziehst du seine Handlungen auf dich und nimmst an, dass du ihm nicht mehr so viel wert bist und er sich deshalb von dir distanziert. In der Folge bist du traurig und wütend zugleich und verhältst dich abweisender ihm gegenüber, um dich vor weiteren emotionalen Verletzungen zu schützen. Das merkt er natürlich, spricht dich darauf an, und du entgegnest gereizt, weil du das eigentliche Problem bei ihm und nicht bei dir siehst. Die Situation eskaliert zu einem Streit, und die schlechte Stimmung zieht sich über ein paar Wochen hin. Irgendwann rückst du doch mit der Sprache raus und erklärst ihm, warum deine Laune gekippt ist. Es stellt sich nun heraus, der er sich nur aufgrund von Stress auf der Arbeit zurückgezogen hatte, um ein wenig Ruhe im Alleinsein zu finden und neue Kraft zu schöpfen, dich jedoch auch nicht mit seinen Angelegenheiten zusätzlich zu belasten, weil er um deine eigenen Baustellen wusste und dich schonen wollte.

Wie du siehst, hätte dieser Konflikt gar nicht erst entstehen müssen, wenn die Kommunikation von Beginn an klar vonstatten gegangen wäre. Du hast die Situation aus deiner Perspektive interpretiert, wobei dein verletztes inneres Kind Regie führte, was überhaupt erst für Probleme gesorgt hat. Anhand dieses Szenarios sollte beispielhaft klar geworden sein, inwiefern dein Selbstwertgefühl auch mit dem wichtigen Bereich der partnerschaftlichen Beziehung verbunden ist. Weil wir das genauso sehen, haben wir eine curaya experience mit unserer Expertin Martina Niestroy-Betke organisiert, in der genau dies Thema sein soll. Kurz nach dem Valentinstag, dem Tag der Harmonie und Liebe, erkundet sie mit euch die Welt der Partnerschaft, geht dabei aber vor allem den Weg über die Kindheit, um dich zu befähigen, dich von emotionalen Altlasten zu befreien und somit den Weg zu ebnen für eine erfüllte Beziehung samt klarer Bedürfniskommunikation. Schaue unbedingt hier vorbei und sichere dir deinen Platz, um in drei Schritten zur prickelnden Partnerschaft zu gelangen!

Aber warum bin ich wertvoll?

Zu guter Letzt wollen wir uns noch der Frage nach dem Warum widmen: Warum besitzt ein Mensch überhaupt einen intrinsischen Wert und sollte durch die Eltern bedingungslos geliebt werden? Vorab: Ob sich eine erschöpfende Antwort auf diese Frage finden lässt, steht in den Sternen. Schnell wird es hier sehr philosophisch. Zuerst einmal nähern wir uns von einer ganz pragmatischen Seite. Denn die Natur gibt uns die Antwort quasi vor: Wenn wir unserem Kind als Eltern keine Zuneigung schenken und Wertschätzung spüren lassen — und aufgrund der menschlichen Natur geht dies im Normalfall mit der Emotion der Liebe einher —, so wird die Entwicklung des Kindes massiv gestört. Im Extremfall kann dies lebensbedrohlich sein. Es scheint also ein Naturgesetz zu geben, welches uns vorgibt, dass dies so zu sein hat. Zugegebenerweise ist dies ein sehr schöner „natürlicher Zwang“. Von einem spirituell-philosophischen Standpunkt aus betrachtet lässt sich festhalten, dass ein jeder Mensch dem „Wunder des Lebens“ entspringt und somit seinen Wert im universellen Ganzen hat. Er repräsentiert quasi die universelle Existenz als solche — wenn das mal kein Aushängeschild ist! Zudem ist Wertschätzung ein Ausdruck der Energie der Liebe, und Liebe ist diejenige Kraft, die aufbauend, konstruktiv und schöpferisch wirkt sowie das menschliche Bewusstsein erweitert und dadurch neue Potenziale freisetzt. Du selbst kannst Teil dieser positiven Dynamik sein, wann immer du dich dazu entscheidest. Dir wohnt diese Kraft inne, mit der du deinen Teil zu einer positiven Entwicklung beitragen kannst. Je mehr du in diesen Weg investierst, desto ausgeprägter wird auch dein Selbstwertgefühl zutage treten. Du kannst dich jeden Tag aufs Neue dafür entscheiden.

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