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Beziehungsprobleme lösen — Eine Erste Hilfe

«Wenn deine Beziehung nicht therapeutisch ist, dann ist es keine Beziehung, die du hast.»

—  Jordan B. Peterson | Klinischer Psychologe & Professor

Na, wie läuft’s in deiner Beziehung? Wenn du dich wie im siebten Himmel fühlst, dann ist das großartig und wir freuen uns sehr für dich! Weiterlesen solltest du trotzdem, damit es auch so bleibt :-) Oder läuft es gar nicht mal so gut? Wochenlang keinen Sex mehr gehabt, dafür umso mehr Streit? Redest du lieber mit deinem Haustier als mit deinem Partner und denkst öfter daran, die Beziehung zu beenden, statt die Konflikte zu lösen? Dann aufgepasst! Denn du bist alles andere als alleine und deshalb wollen wir im Folgenden einen Versuch unternehmen, dir dabei behilflich zu sein, deine Beziehungsprobleme zu lösen.

Laut dem Statistischen Bundesamt kam im Jahr 2021 auf drei Eheschließungen ca. eine Scheidung; in absoluten Zahlen waren es ca. 150.000 Ehepaare, die das Ja-Wort rückgängig machen ließen. Nun magst du vielleicht nicht verheiratet sein, doch dann ist es statistisch gesehen umso wahrscheinlicher, dass deine Partnerschaft nicht für die Ewigkeit hält. Ein Professor der Stanford-Universität fand heraus, dass rein rechnerisch eine Trennung im ersten Jahr der Partnerschaft am häufigsten stattfindet. Beziehungsprobleme sind also (leider) etwas weit verbreitetes, doch das dürfte wohl jedem klar sein. Umso wichtiger ist es, einen Blick auf die zugrundeliegenden Konflikte zu werfen und die Ursachen zu bearbeiten, sodass eine Trennung bestenfalls verhindert werden und deine Beziehung (wieder) aufblühen kann.

Warum zerbrechen so viele Beziehungen?

Lass uns zuerst einmal ansehen, was typische Beziehungsprobleme und Beziehungskiller sind, damit wir verstehen, welche Gründe den meisten Trennungen zugrunde liegen. Eine Studie aus Deutschland hat nach jenen Trennungsgründen gefragt und dabei folgende Ergebnisse erhalten (Zahlen gerundet):

  • Wir haben uns auseinander gelebt (37%)
  • Wir waren zu unterschiedlich (30%)
  • Ungleiches Maß von Geben und Nehmen (26%)
  • Ungleiche Bedürfnisse nach Nähe und Freiraum (26%)
  • Wir konnten nicht miteinander reden (23%)
  • Einer von uns ist fremdgegangen (21%)
  • Unsere Sexualität ist eingeschlafen (19%)
  • Wir hatten keine gemeinsamen Ziele (17%)
  • Fehlende Unterstützung in einer Krise (16%)
  • Verlieben in andere Person (15%)
  • Zu wenig gemeinsame Zeit verbracht (14%)
  • Mangelndes Vertrauen, Eifersucht (10%)
  • Karriere ging zu Lasten der Beziehung (9%)

Es lässt sich grob festhalten, dass die Kategorien Differenzen, Kommunikation, körperliche Nähe, Ideelles, Gefühle und Karriere präsent sind; insbesondere die Themen Differenzen und Kommunikation, wobei letztere ebenso maßgeblich ist beim Umgang mit Unterschieden zwischen den Partnern.

Soll ich mich trennen oder nicht?

Diese Frage stellen sich wohl jeden Tag sehr viele Menschen — vielleicht auch du. Hierbei sollte dem Stichwort toxische Beziehung etwas Aufmerksamkeit gewidmet werden um abzuwägen, ob deine Partnerschaft noch eine Zukunft hat und du sie retten kannst oder du besser die Reißleine ziehen solltest. Wenn du unter physischem oder psychischem Missbrauch leidest, dann solltest du deine Partnerschaft unbedingt beenden und dir zugleich Hilfe suchen. Dazu gehört auch, wenn du erkennst, dass dein Partner dich regelmäßig (emotional) erpresst, dich übermäßig stalkt bzw. kontrolliert, dich notorisch belügt, dich beklaut oder krankhaft versucht, dich in einem schlechten Licht dastehen zu lassen. All dies deutet darauf hin, dass du bei dem Versuch, die Beziehung zu retten, deutlich mehr leiden als gewinnen würdest.

Du kannst dich hingegen auch schlecht mit deiner Partnerschaft fühlen, obwohl die obigen Punkte nicht zutreffen. Dann sind vermutlich eher einige der Aspekte aus der Liste der Beziehungsprobleme weiter oben zutreffend. Die gute Nachricht: Diese lassen sich definitiv bearbeiten und die Chancen stehen gut, dass eure Krise ein Ende haben wird.

Bin ich beziehungsunfähig?

Kann es vielleicht sein, dass meine Unfähigkeit, eine richtige Beziehung zu führen, der Grund für all die Probleme in meiner Partnerschaft ist? Vermutlich stellen sich immer mehr junge Leute diese Frage, da der Begriff „Generation Beziehungsunfähig“ zunehmend viral geht. An den grundlegenden Wünschen kann das zumindest nicht liegen, wenn man der Shell Jugendstudie von 2019 eine Relevanz beimisst. Diese fand nämlich heraus, dass eine vertrauensvolle Partnerschaft für 94% der Jugendlichen besonders wichtig ist. Doch die angebliche Beziehungsunfähigkeit, die der Generation Z (1995-2009) nachgesagt wird, zielt nicht auf das ab, was die Leute sich allgemein wünschen, sondern wozu sie tatsächlich in der Lage sind. Und da fallen Stichworte wie unrealistische Erwartungen, Dating-Apps, Unverbindlichkeit etc. Neue Möglichkeiten bringen neue Probleme mit sich. Und hier lassen sich ganz klar die Sozialen Medien als Problemfeld ausfindig machen: Instagram und Co. vermitteln ein verzerrtes Bild der Realität, Dating-Apps sorgen für ein selten zuvor da gewesenes „Angebot“ an potenziellen Partnern und die nächste Intimität wartet womöglich gleich um die Ecke. Das sorgt aber eben auch für eine „Höher, schneller, weiter“-Mentalität, die einer verbindlichen Partnerschaft im Wege steht. Zudem geraten die bisherigen Beziehungsmodelle unter Beschuss, doch dies ist ein Thema für sich. Direkt eine „Beziehungsunfähigkeit“ zu attestieren geht wohl deutlich zu weit, doch gibt es heutzutage viele neue Herausforderungen für Menschen, die eine gesunde Beziehung herbeisehnen. Die Fähigkeit, diese führen zu können, kann man aber lernen — also: Kopf hoch!

Was kann ich tun, damit es besser läuft?

Sicherlich hilft es, sich mit den besagten Konfliktpunkten näher auseinanderzusetzen. Schau dir zum Thema „Soziale Medien und Selbstliebe“ gerne einmal unseren entsprechenden Blogbeitrag an! Wenn du dir Gutes tust, dann ist das zumeist auch deiner Partnerschaft bzw. Ehe zuträglich. Zudem gilt: Kommunikation ist das A und O! Wie wir zuvor lernten, ist dieser Aspekt ein häufiger Trennungsgrund, nicht zuletzt, weil es immer Differenzen geben wird — auch wenn (oder gerade weil) ihr ein Paar seid. Ihr verbringt im Regelfall viel Zeit miteinander und durchlauft alle beide eine jeweils persönliche Entwicklung. Dadurch ändern sich womöglich auch die Vorzeichen in der Ehe oder Partnerschaft, weshalb eine Beziehung dynamisch sein und stetig neu ausgelotet werden muss. Offen und ehrlich zu sprechen ist demnach sehr wichtig. Beschäftige dich mit dir selbst und lerne deine eigenen Bedürfnisse genau kennen, damit du sie auch deinem Partner gegenüber kommunizieren kannst. Das schließt so etwas wie Werte, Träume oder Ziele mit ein, denn auch diese können entweder verbinden oder aber zur Trennung führen. Vielleicht tut euch auch eine Beziehungspause gut, damit ihr Zeit für euch und persönliche Schattenarbeit habt. Doch auch hier ist unmissverständliche Kommunikation unerlässlich, damit beiden Partnern die Motivation, die Erwartungen und die Bedingungen klar sind.

Besonders wichtig für eine Besserung der Situation ist mit Sicherheit die Arbeit mit deinem inneren Kind. Wir nehmen vieles durch die Brille wahr, deren Gläser maßgeblich durch unsere Kindheitserfahrungen geschliffen wurden. Das führt häufig dazu, dass zwischenmenschliche Interaktionen auf einen seelisch verletzten Nährboden fallen und dort zu Missgunst heranwachsen, obwohl isoliert betrachtet gar kein Anlass dafür besteht. Zudem hindern uns Glaubenssätze, die wir als Kind entwickelt haben, oftmals daran, innige Selbstliebe zu entwickeln und somit wahre Liebe von unserem Partner annehmen zu können, weil wir ein mangelhaftes Selbstwertgefühl besitzen. Um dich näher mit den Themen Schattenarbeit, inneres Kind und Selbstwertgefühl auseinanderzusetzen, lies dir gerne unsere entsprechenden Blogbeiträge dazu durch.

Paartherapie, Beziehungscoaching oder doch Trennung?

Weiterhin kannst du dir Hilfe von Außenstehenden suchen, um deine Beziehung oder Ehe zu retten. Hier kommt dir sicherlich als erstes eine Paartherapie bzw. Eheberatung in den Sinn. Eine Paartherapie kann natürlich durchaus sinnvoll und hilfreich sein, sie kann deine Partnerschaft sowohl retten als auch zur Scheidung oder Trennung führen (was unter bestimmten Umständen dennoch das Beste sein kann) — das hängt von den gewonnenen Erkenntnissen ab. Eine Paartherapie ist dann sinnvoll, wenn du und dein Partner Interesse an der Fortführung der Beziehung habt, bereit für intensive Schattenarbeit und Eingeständnisse seid und euch traut, mit einer fremden Person über eure intimsten Angelegenheiten zu sprechen. Zudem gilt es zu bedenken, dass es sich um einen mehrmonatigen Prozess mit regelmäßigen Terminen handelt, der finanziell mit etwa 80 bis 200 EUR/Std. zu Buche schlägt. Dies muss man sich leisten können und es ist vollkommen okay, wenn ihr das nicht könnt oder möchtet bzw. nicht gewillt seid, auf diesem Wege an eurer Beziehung zu arbeiten. Zum Glück gibt es vor der Trennung noch andere Möglichkeiten, z.B. in Form eines Coachings.

You do you! Beziehungsfähigkeit ist erlernbar

Das sagt Martina Niestroy-Betke. Sie ist diplomierter ganzheitlicher Persönlichkeits-Coach und Expertin auf dem Gebiet der Liebe und Partnerschaft. Martina arbeitet seit vielen Jahren mit Paaren und Singles. Sie legt ein besonderes Augenmerk auf die Arbeit mit dem inneren Kind, da darin, wie erwähnt, die Grundlage für die Auflösung vieler Beziehungsprobleme liegt. In unserem dreiteiligen curaya Online-Workshop zeigt sie konkret auf, wo häufig ungenutzte Potenziale liegen und wie Konfliktthemen effektiv bearbeitet und aufgelöst werden können. Denn auch das Thema Liebe ist Trainingssache. Tipps, Selbstreflexion und ein wertvoller Input können bereits wichtige Prozesse in Gang setzen und Lösungswege hin zur erfüllten Beziehung pflastern. Ziel des Workshops ist es, bewusste wie auch unbewusste Verhaltensmuster zu erkennen und zu verstehen, um deine Beziehungsfähigkeit (wieder-)herstellen und verbessern zu können.

Beziehungsprobleme lösen mit dem curaya Beziehungscoaching

Liebe zum Schmunzeln in 60 Sekunden — sieh dir unser Video zum Beziehungscoaching mit Martina an:

Es gibt mehr Möglichkeiten, deine Partnerschaft zum Positiven zu verändern, als du dir vorstellen kannst. Also fang an, die Initiative zu ergreifen und Eigenverantwortung zu übernehmen, damit du deine Beziehungsprobleme lösen kannst! Der Weg geht dabei immer zuerst über dich. Ganz nach dem Motto "A better me for a better we"! Dabei wünschen wir dir nicht nur viel Erfolg, sondern ebenso viel Spaß — und sind uns sicher: Du wirst beides haben! ;-)

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